Autoreninterview

Pascal Voggenhuber

Interview zum Thema Online-Marketing

Pascal ist ein Bestsellerautor, hält Live-Vorträge und gibt Seminare. Er hat eine große Online-Reichweite und ist im Social-Media-Bereich sehr aktiv. In diesem Interview gibt er hilfreiche Tipps und Einblicke in seine Online-Arbeit.

Steckbrief

Namen                                 Autor seit
Pascal Voggenhuber                 2007

Jahrgang
1980

Genre
Ratgeber

Social Media Profile

      

Auszeichnungen

GfK Award – für das Buch „Enjoy this life“

Interview

zwischen Helen, Buchvermarktung, und Bestsellerautor Pascal Voggenhuber

Helen:
Du bist auf vielen Online-Plattformen zu Hause. Übernimmst du die Betreuung selbst oder hast du ein Team hinter dir, welches dich bei der Betreuung der Kanäle unterstützt?

Pascal:
Ich mache zu 90 % alles selber, wenn ich mal im Urlaub bin oder zu viele Projekte habe, übernimmt für diese Zeit mein Team. Ich denke, einer der Gründe für meinen Erfolg hat damit zu tun, dass ich meine Online-Auftritte wirklich selber pflege. Die Leser spüren das sofort, wenn ich auf Kommentare reagiere oder Antwort gebe. Das schätzen die Follower sehr.

Helen:
Planst du deine Online-Aktivitäten im Voraus?

Pascal:
Jein. Das meiste entsteht spontan, doch Marketingbeiträge sind oft geplant. Ich mag es, spontan zu entscheiden und das zu posten, was gerade aktuell ist.

Helen:
Gehen wir ein paar Jahre zurück, in die Zeit, in der du als Autor am Anfang standest. Wie und über welche Plattform hast du es geschafft, mit deinen Lesern in Kontakt zu treten?

Pascal:
Die ersten Jahre hatte ich nur Facebook und ganz am Anfang noch keine Fan-Seite, sondern nur mein privates Profil. Das hat bald nicht mehr gereicht, da man früher ab 5.000 Personen auf eine Fan-Seite wechseln musste. Dann folgte YouTube, Google Plus und Twitter. Doch mit Google und Twitter bin ich nie wirklich warm geworden. Erst vor Kurzem habe ich Instagram für mich entdeckt.

Helen:
Dein Newsletter ist ein zentraler Bestandteil deines Online-Auftritts. Welchen Stellenwert würdest du dieser Marketingmaßnahme einräumen?

Pascal:
Zu Beginn habe ich den Newsletter nicht gepflegt, erst seit ca. 2 Jahren rückt er in den Fokus. Heute würde ich sagen, er ist ein sehr wichtiges Instrument.
Er macht ungefähr ein Drittel meines ganzen Marketings aus. In Zukunft werde ich den Newsletter noch mehr pflegen und vor allem nicht nur Werbung darüber schicken, sondern auch Content.

Helen:
Welche Formate eignen sich für welche Plattform? Bilder funktionieren auf Instagram, Videos auf YouTube und Beiträge auf Facebook. Kannst du das bestätigen? Was fällt dir bei deiner Arbeit auf? Welche Formate funktionieren auf welcher Plattform gut?

Pascal:
Ich arbeite auch bei Facebook sehr viel mit Videos. Dort habe ich zurzeit mehr Aufrufe als bei YouTube. Doch im Großen und Ganzen gebe ich dir Recht. Facebook wird für mich allerdings immer mehr zur Nebensache. Wenn man die Beiträge nicht mehr bezahlt, erreicht man kaum noch Menschen.

Helen:
Du bist heute vermehrt auf Instagram unterwegs. Liegt es daran, dass du dich auf dieser Plattform wohler fühlst oder sich deine Zielgruppe vermehrt dort aufhält?

Pascal:
Das hat verschiedene Gründe, da dort meine Follower-Anzahl gegenüber von Facebook noch gering ist, sind Live-Videos, die ich gerne zum Fragen-Beantworten mache, einfacher. Bei Facebook sehe ich oft die Fragen gar nicht mehr oder es geht viel zu schnell. Auch erreicht man bei Instagram noch alle diejenigen, die einem folgen.

Die Beiträge werden wirklich allen Followern angezeigt, ohne dass man etwas bezahlen muss.
Ein weiterer Grund ist, dass mein Publikum immer jünger wird, was mich enorm freut. Die Jungen sind immer weniger auf Facebook, sondern vor allem auf YouTube und Instagram. Mir sind junge Menschen sehr wichtig, darum bin ich auch vermehrt auf diesen Plattformen unterwegs. Ältere erreicht man auch noch über den Newsletter, doch die Jungen lesen kaum noch Mails.

Helen:
Bist du der Meinung, dass es für Autoren wichtig ist, auf allen Kanälen präsent zu sein, oder sollte man sich auf einige wenige beschränken?

Pascal:
Nein, auf allen Kanälen muss man nicht präsent sein, lieber nur 2 bis 3 und dafür diese richtig betreuen. Man sollte sich täglich um die Follower kümmern, sonst wird man kaum Erfolg haben auf diesen Kanälen. Wenn ich so schaue, finde ich es schade, dass viele Kollegen die Kanäle nicht richtig nutzen, dabei sind sie heute eines der wichtigsten Marketing-Tools die es gibt.

Helen:
Wie viel Zeit investierst du in die Online-Werbung?

Pascal:
Wenn man das ganze Betreuen der Community hinzunimmt und das Beantworten und Videos-Machen, sind es im Schnitt täglich 2 bis 3 Stunden.

Helen:
Wie empfindest du die Online-Kommunikation mit deinen Lesern? Wie gehst du mit Kritik um?

Pascal:
Ich finde den Umgang sehr wichtig für mich, es zeigt mir, was für Fragen da sind und was meine Leser sich wünschen. Kritik finde ich ganz okay und normal, die lass‘ ich auch stehen. Ich habe aber wirklich Glück, ich muss mir wenig böse Kritik anhören. Wenn aber jemand nur primitiv schreibt und einfach nur sinnlos blöde Kommentare abgibt, habe ich kein Problem, die Beiträge zu löschen oder, wenn es sein muss, die Person zu sperren. Es sind ja Fan-Seiten. Primitive Beiträge stören auch die Community und deswegen entferne ich sie. Auf meine Seite verirren sich ganz selten so genannte. Zum Glück!

Helen:
Es gibt mittlerweile eine „ENJOY THIS LIFE ®“-COMMUNITY, bei der man Kurse, Meditationen und andere Online-Inhalte besuchen kann. Wie hoch war der Aufwand für die Erstellung dieser Community? Wie groß muss die Fangemeinde sein, um solch ein Projekt zu starten?

Pascal:
Der Aufwand war am Anfang enorm, bis die Kurse und Videos alle gedreht waren. Zurzeit sind es ja über 120 Stunden Video-Kurse und noch viele Kurse von Gästen.
Auch heute noch nimmt die Community viel Zeit in Anspruch, weil es kein einzelner Kurs ist, sondern ständig neue Beiträge und Kurse dazukommen.
Unsere Community hat auch ein Forum, jenes ich täglich zweimal betreue und Fragen beantworte.
Chat, Live Videos und täglich Whats-App-Inspirationen – so wie wir es machen, ist der Aufwand schon enorm. Im Hintergrund arbeiten zurzeit 10 Leute, nur für die Community. Da braucht man schon mindestens 1.000 Mitglieder, dass sich das am Ende irgendwie halbwegs rechnet.

Ein einzelner Kurs wäre um einiges einfacher und vor allem nicht so kostspielig. Meine Community ist fast wie eine eigene Facebook-Seite und enorm aufwändig, auch alleine von der Technik, dies konnten wir am Anfang nur umsetzen, weil jeder, der mitgearbeitet hat, dies aus Freude und Spaß gemacht hat, nicht, weil er Geld verdienen wollte. Denn davon sahen wir die ersten zwei Jahre kaum etwas, weil alles wieder investiert wurde in die Technik.

Helen:
Im Vergleich zu einer Vor-Ort-Veranstaltung: Siehst du bei deinen Online-Veranstaltungen einen Vorteil für dich und die Teilnehmer? Wo liegt der Mehrwert?

Pascal:
Ja und nein, beides ist wichtig. Online entwickeln sich auch sehr viele Freundschaften unter den Mitgliedern. Der Vorteil ist: Jeder kann die Online-Kurse zeitlich so wahrnehmen, wie er möchte. Der Leser kann sich täglich über verschiedene Themen informieren, wenn er das will. So fällt er weniger aus seinem normalen Alltag, da er die Zeit selbst bestimmt.
Bei Live-Veranstaltungen ist es für die Teilnehmer nachher schwerer im Alltag, ohne Betreuung alles umzusetzen. Online werden sie weiterhin täglich betreut oder können im Forum Fragen stellen. Online-Veranstaltungen haben manchmal den Nachteil, dass gewisse Fragen kaum aus der Ferne beantwortet werden können.
Es ist beides wunderbar und viele, die in der Online-Community sind, kommen auch zu Live-Events, und so kann man natürlich sehr intensiv zusammenarbeiten.
Das Schöne – online – sind vor allem die Freundschaften und der Austausch der Mitglieder untereinander. Sie veranstalten immer wieder Treffen, Ausflüge, Fahrgemeinschaften zu meinen Events und vieles mehr. Viele, die am Anfang einsam waren, haben Gleichgesinnte gefunden und Freundschaften geschlossen.
Das sieht man bei Live-Seminaren weniger, weil man oft nur eine kurze Zeit zusammen ist.

Helen:
Du bist nicht nur als Autor erfolgreich, sondern hältst auch Vorträge und Seminare. Ganz neu ist in diesem Jahr, dass es auch ein Magazin gibt. Warum hast du dich dazu entschlossen, ein Magazin herauszubringen und die Inhalte nicht in ein Buch zu packen?

Pascal:
Im Grunde war das Magazin eine Idee von meiner Grafikerin Susann Blum. Ich hatte in all den Jahren enorm viele Kolumnen geschrieben. Sie kam auf die Idee, diese in Magazine zu verpacken. Viele Beiträge kamen nicht wirklich groß an die Öffentlichkeit und Susann fand es schade, dass man diese nicht lesen konnte. Da es einzelne Themen waren, war ein Magazin ideal und deswegen gab es kein Buch.

Helen:
Wie stehst du zu Buch-Trailern? Hast du schon Erfahrung damit? Würdest du dir vorstellen können, einen für deine nächsten Werke zu verwenden?

Pascal:
Ich habe bis jetzt nur einmal einen gemacht, mit mäßigem Erfolg. Das ist nicht so mein Ding und deswegen wohl auch nicht wirklich erfolgreich gewesen. Doch manchmal finde ich die Trailer von Kollegen echt super, vor allem dann, wenn sie gut gemacht werden. Doch schlecht gemachte Trailer finde ich eher überflüssig oder gar kontraproduktiv.

Helen:
Wenn du dir eine perfekte Online-Marketing-Präsenz vorstellen würdest: Wie sähe diese für dich aus?

Pascal:
Ganz einfach – eine, die mir wirklich Spaß macht. Eine, bei der die Werbung nicht im Vordergrund steht und dennoch funktioniert. Ich persönlich glaube nicht an die eine perfekte Präsenz, sondern es ist wirklich jede Woche anders. Die Algorithmen auf Facebook, YouTube und Instagram ändern sich ständig. Etwas, was heute funktioniert, ist morgen schon veraltet. Das gerade macht es für mich auch spannend, ich mag es mit Werbung zu spielen und ich gebe es zu, mich interessiert es auch sehr. Online-Marketing immer wieder neu zu erfinden, macht mir Spaß.

Toll wäre es, wenn natürlich viele Kollegen nicht einfach kopieren, sondern auch eigene Dinge kreieren. Oft wird einfach kopiert und dann, wenn es alle machen, verliert die ganze Marketingmaßnahme immer mehr an Kraft.

Helen:
Was gilt es bei der Online-Marketing-Werbung besonders zu beachten?

Pascal:
Content zu liefern und nicht nur Werbung zu machen. Hohe Qualität von Bildern, Videos und Postings. Die Beiträge sollten echt sein, also vom Autor selbst und nicht von einem Grafiker oder Marketingspezialisten. Du musst dich für deinen Follower interessieren, sonst lass es. Werbung sollte nie im Vordergrund stehen, sondern der Austausch und die Absicht, der Community wirklich etwas zu bieten und nicht etwas zu verkaufen.

Helen:
Viele Kollegen scheuen sich noch etwas vor einer Online-Präsenz. Welchen Rat möchtest du anderen Autoren in Bezug auf das Thema „Online-Marketing“ geben?

Pascal:
Tu es, wenn du Spaß daran hast! Wenn der Spaß fehlt, lass es! Doch es lohnt sich! Dass alle meine Bücher Bestseller wurden, liegt auch daran, dass ich eine unglaubliche Community habe – und ohne die wäre mein Erfolg nicht so groß. Das mache ich mir täglich immer wieder bewusst, deswegen lohnt sich die Zeit, die ich täglich investiere, 10.000-mal. Doch ich mache es wirklich sehr, sehr gerne.

Veröffentlichungen

Enjoy this Life
Verlag: Allegria
Jahr: 2017

Durch den Klick auf´s Cover kommst du zum Buch

Glaub an Dich – Affirmationen für ein Leben in der Fülle
Audio CD – Enjoy This Life
Jahr: 2016

Durch einen Klick auf´s Cover geht´s zur CD

Kartenset – Persönliche Botschaften von Pascal Voggenhuber
Verlag: Lebensraum Verlag
Jahr: 2016

Durch einen Klick auf´s Cover geht´s zum Kartenset

Magazin
Verlag: Lebensraum Verlag
Jahr: 2017

Klick auf´s Cover und gelange zur Magazin Homepage

Lies weiter….

Was sagen andere Autoren und Verlage zum Thema:

Autoreninterview Dieter R. Fuchs

Verlagsinterview Schwarzer Drachen Verlag

Aller Anfang ist schwer, mache jetzt den ersten Schritt

Buchmarketing – Ein Überblick