Gastbeitrag von Monika Schulze

Monika Schulze ist sozusagen die gute Fee des Bloggens. Sie hilft Autoren Rezensentensuche, Blogtourplanung oder Beiträge teilen etc. Dafür hab ich seit diesem Jahr auch eine eigene Bloggergruppe (Geballte Bloggerkraft).
In diesem Gastartikel berichtet sie von den Möglichkeiten der Zusammenarbeit mit Bloggern.

Beschäftigt man sich als Autor mit Buchmarketing wird man zwangsläufig auch auf Buchblogs stoßen. Ob Rezensionen, Interviews oder Aktionen, Blogger ermöglichen Autoren oftmals eine einfache Möglichkeit, Werbung für das eigene Buch zu machen. Doch wie schaffe ich es, dass ein Blogger sich mit meinem Werk beschäftigt?

Die Vorarbeit

Haben Sie sich dazu entschlossen, dass Sie gerne mit Bloggern zusammenarbeiten wollen, beginnt jetzt die zeitaufwendigste und gleichzeitig wichtigste Aufgabe: Das Finden von geeigneten Blogs. Nehmen Sie sich hierfür etwas Zeit, denn mittlerweile gibt es unzählige Buchblogs, die mit viel Liebe und Kreativität geführt werden, doch nicht jeder wird zu Ihrem Werk passen. Klicken Sie sich deshalb in Ruhe durch, lesen Sie die Rezensionen, sehen Sie sich die Person hinter dem Blog an und finden Sie heraus, ob Ihnen der Schreibstil zusagt. Gefällt Ihnen was sie lesen, analysieren Sie anhand der rezensierten Bücher, ob die Person zu Ihrer Zielgruppe gehört oder zumindest Bücher dieses Genres liest. Es bringt nichts, wenn Sie einer Bloggerin, die vorwiegend Liebesromane mag, ihren Thriller anbieten wollen. Hier können Sie sich die Arbeit und Energie sparen.

Legen Sie sich am besten eine Liste der für Sie interessanten Blogs an. Notieren Sie den Namen (achten Sie hierbei auf die richtige Schreibweise und ob der Blog von einer oder mehreren Personen geführt wird) und eine Kontaktmöglichkeit. Diese finden Sie im Impressum des jeweiligen Blogs. Bei dieser Gelegenheit können Sie sich auch gleich ein paar Notizen machen, was Ihnen besonders auffällt bzw. gefällt. Spricht Sie das Design an, mögen Sie den Schreibstil des Bloggers oder finden Sie die Aktionen sehr interessant? Haben Sie vielleicht auch eines (oder mehrere) der Bücher selbst ebenfalls gelesen und finden die Sichtweise des Bloggers spannend, haben Sie es genauso empfunden oder ganz anders? Diese Notizen können Sie später bei Ihrer Anfrage noch brauchen.

Der Zeitraum

Planen Sie genug Zeit ein. Blogger bekommen sehr viele Anfragen und haben teilweise einen wirklich hohen SuB (= Stapel ungelesener Bücher), deshalb werden Sie selten jemanden finden, der ein Buch bereits in 2 – 4 Wochen lesen kann. Möchten Sie beispielsweise gerne eine Rezension zum Erscheinungstermin oder suchen Unterstützung bei einer Marketingaktion z.B. einer Blogtour, fangen Sie frühzeitig damit an, die Blogger anzuschreiben. Ich rate dabei zu einem Zeitraum von mindestens 8 Wochen (oder mehr).

Das Anschreiben

Schreiben Sie jede Nachricht individuell, verschicken Sie keine Copy & Paste Nachrichten. Jeder möchte gerne persönlich angeschrieben werden und nicht einer unter vielen sein. Dazu gehört es auch, die richtige Anrede zu verwenden und den Namen korrekt zu schreiben.

Als nächstes können Sie die Notizen brauchen, die Sie sich bei der Suche nach richtigen Blogs gemacht haben. Nachdem Sie sich kurz vorgestellt haben, können Sie nämlich als „Eisbrecher“ ein paar Worte schreiben, wieso sie sich ausgerechnet für diesen Blog entschieden haben. Was fiel Ihnen positiv auf, was hat Sie angesprochen, wieso wünschen Sie sich eine Zusammenarbeit? Verwenden Sie hier aber keine leere Floskeln, wie z.B. „Ich lese Deinen Blog schon lange und es macht mir immer Spaß“ oder „Der Blog hat mir wirklich sehr gut gefallen“ … werden Sie ruhig konkret, damit deutlich wird, dass Sie sich mit der Seite wirklich beschäftigt und diese ganz bewusst ausgewählt haben.

Erwähnen Sie, wie die Zusammenarbeit aussehen soll? Möchten Sie ein Rezensionsexemplar anbieten oder suchen Sie Unterstützung für eine Marketingaktion? Erzählen Sie, was Sie sich vorstellen und was Sie dem Blogger im Gegenzug dazu anbieten können (z.B. ein kostenloses Rezensionsexemplar).

Fügen Sie auch Informationen über Ihr Buch hinzu. Gerne können Sie in eigenen Worten berichten, worum es darin geht. Wenn Sie möchten, können Sie zusätzlich einen Link zu einem Onlinehändler oder Ihrer Homepage hinzufügen, damit sich der Blogger selbst noch einmal ein Bild von Ihrem Werk machen kann.

Achten Sie darauf, dass alle nötigen Informationen in der E-Mail enthalten sind, halten Sie die Nachricht jedoch kurz, dafür persönlich und individuell.

Geduld

Nachdem Sie die Nachricht verschickt haben, ist Geduld gefragt. Niemand ist 24 Stunden am Tag online und schreibt sofort zurück. Sie können auf jeden Fall davon ausgehen, dass sich ein Blogger, der sich für Ihr Buch interessiert innerhalb einer Woche meldet. Bekommen Sie bis dahin keine Antwort, besteht wohl kein Interesse. Anstatt erneut eine Mail an den selben Blogger zu schreiben, verwenden Sie Ihre Energie lieber darauf, einen neuen Blog aus Ihrer Liste zu kontaktieren.

Die Zusage

Falls Sie eine Zusage bekommen haben, klären Sie bitte noch einmal die gegenseitigen Erwartungen, damit es am Ende keine Enttäuschung gibt. Wünschen Sie sich einen bestimmten Zeitpunkt für Ihre Rezension / Aktion, sollten Sie das jetzt auf jeden Fall auch erwähnen und mit dem Blogger absprechen. Fragen Sie nach, wie Sie den Blog Ihrerseits sonst noch unterstützen können. Vereinbaren Sie auch im Vorfeld, was passieren soll, wenn dem Blogger das Buch wider Erwarten nicht zusagen wird, dann ist es für beide Seiten einfacher. Damit Sie selbst auch etwas Orientierung haben, können Sie natürlich nachfragen, wie lange der Blogger in etwa zum Lesen und Rezensieren brauchen wird.

Geduld

Ja, diesen Punkt gibt es doppelt, denn nachdem Sie Ihr Buch versandt haben, heißt es ebenfalls wieder Geduld haben. Gerne können Sie nachfragen, ob alles heil angekommen ist (falls der Blogger nicht von sich aus Rückmeldung gibt), danach sollten Sie jedoch genug Zeit zum Lesen lassen, vor allem, wenn Sie keinen festen Zeitpunkt vereinbart haben. Der Blogger wird Ihnen von sich aus den Link zur Rezension zukommen lassen, wenn diese online geht. Ein Drängeln führt dagegen nur dazu, dass der Blogger sich unter Druck gesetzt fühlt und das Buch nicht entspannt lesen kann. Kommt nach dem vereinbarten Zeitpunkt jedoch keine Reaktion, können Sie selbstverständlich einmal nachfragen, wie es mit der Rezension aussieht.

Weitere Zusammenarbeit

Haben Sie den Link zur Rezension bekommen, geben Sie auf jeden Fall Rückmeldung. Bedanken Sie sich für die Veröffentlichung, die Zeit des Bloggers und kommentieren und teilen Sie die Rezension. Wie ich bereits oben erwähnt habe, können Sie jetzt dem Blogger etwas zurückgeben und diesen unterstützen. Wenn Sie möchten, können Sie bei Gefallen ein Buch oder Goodies zur Verlosung anbieten (wenn das Ihr Budget hergibt). Allerdings freuen sich Blogger auch immer, wenn sie erwähnt oder verlinkt werden, wenn man sie weiterempfiehlt oder einfach Beiträge kommentiert und teilt, um die Reichweite zu erhöhen. Das kostet lediglich etwas Zeit und ist für jeden machbar. So besteht die Zusammenarbeit aus einem Geben und Nehmen und ist für beide Seiten eine Win-Win-Situation.

Falls die Zusammenarbeit für alle positiv verlaufen ist, können Sie auch gerne anbieten, weiterhin in Kontakt zu bleiben und auch bei künftigen Veröffentlichungen gemeinsam Aktionen auf die Beine zu stellen. Viele Blogger freuen sich über Vorabinformationen und darüber, das Vertrauen von Autoren gewonnen zu haben.

Manche Autoren bauen sich sogar einen festen „Bloggerstamm“ auf. Das heißt, sie nehmen Blogger in eine Gruppe auf, in der sie vorab über ihre Neuerscheinungen berichten und denen sie automatisch ihre neuen Bücher zur Rezension anbieten. So ersparen sie es sich, bei jedem neuen Werk erneut passende Blogger suchen zu müssen.

Doch was tun, wenn Sie eine negative oder kritische Rezension bekommen? Bedanken Sie sich auf jeden Fall trotzdem für die Zeit des Bloggers. Geschmäcker sind nunmal verschieden und nicht jedem kann jedes Buch gefallen. Akzeptieren Sie die Meinung des Bloggers und versuchen Sie nicht, diese zu beeinflussen. Natürlich freut sich niemand über eine niedrige Bewertung, aber Kritik kann einem in der Weiterentwicklung helfen und manche Leser kaufen Bücher auch gerade aufgrund von kritischeren Bewertungen. Sehen Sie in diesem Fall davon ab, sich zu „rechtfertigen“. Natürlich können Sie dem Blogger gerne persönlich schreiben und zu ein paar Punkten Stellung nehmen, falls Ihnen das ein dringendes Bedürfnis ist. Dabei sollten Sie jedoch möglichst sachlich bleiben. Wenn Ihnen das nicht gelingt, verzichten Sie lieber darauf. Meinungen sind Meinungen und müssen deshalb auch als diese akzeptiert werden, auch, wenn das manchmal schwer fällt.

 

Es mag nach viel Arbeit klingen, die richtigen Blogger für seine Bücher zu finden und das möchte ich auch gar nicht abstreiten, aber es ist eine Arbeit, die sich wirklich lohnen kann. Also starten Sie das Wagnis. Ich wünsche Ihnen viele positive Kontakte und langjährige Zusammenarbeiten, die für beide Seiten gewinnbringend sind.

 

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